Ein farbenprächtiges Bild bot sich am zweiten Juliwochenende in Ingolstadt den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern der Altstadt und des Donauufers. Zum 21. Mal hatte der Landesverband Bayern der Landsmannschaft der Banater Schwaben zu seinen Kultur- und Heimattagen in die Patenstadt eingeladen. Dass Ingolstadt auch weiterhin zu seinen am 19. September 1987 eingegangenen Patenschaftsverpflichtungen steht, wurde nicht nur beim Empfang der Funktionsträger im Alten Rathaus, sondern auch in den Ausführungen von Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll deutlich. Es sei für die Stadt eine große Ehre, an der Seite der Landsmannschaft zu stehen, die mit ihrem „Seniorenzentrum Josef Nischbach“ eine segensreiche Einrichtung in der Donaustadt unterhält. Die rund 15.000 in der Region angesiedelten Banater Schwaben, hätten durch ihren Fleiß und ihr Können maßgeblich zum Aufschwung Ingolstadt beigetragen.
Nach einem festlichen Gottesdienst in der Moritzkirche zogen über 100 Trachtenträgerinnen und Trachtenträger unter den Klängen der Musikkapelle vom Rathausplatz zum Donauufer. Dort erinnerte an der Banater Gedenkstätte der Kulturreferent des „Kulturwerks Banater Schwaben“, Dr. Michael Nusser, an Auswanderung der Vorfahren mit den sogenannten „Ulmer Schachteln“. Alleine im Laufe des 18. Jahrhunderts hatten über 150.000 Kolonisten, überwiegenden aus der Rheinpfalz, Elsass-Lothringen und Baden-Württemberg, die nach den Türkenkriegen weitgehend menschenleeren Gebiete des damaligen historischen Ungarn, besiedelten. Insgesamt stieg diese Zahl auf später 400.000. Ihnen war es zu verdanken, dass die „Pannonische Tiefebene“ sich im 19. Jahrhundert zur „Kornkammer der Donaumonarchie“ entwickelte.
Mit dem Fahneneinzug und den Gemeinschaftstänzen der aus dem ganzen Freistaat angereisten Trachtengruppen, zeigten im Ingolstädter Stadttheater unter anderem Landtagsabgeordneter Andreas Lorenz (CSU), Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber und BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer in Grußworten ihre Verbundenheit mit der Landesgruppe unter Leitung ihres Vorsitzenden Harald Schlapansky. Knauer war es vorbehalten, Bundesvorsitzenden Leber zur Verleihung des Bayerischen Verdienstordens und dem Vorsitzenden des Kulturwerks, Bernhard Fackelmann, zur Auszeichnung als „Brückenbauer“ durch die SPD-Landtagsfraktion zu gratulieren. Dass sich die Banater Schwaben und die Republik Rumänien um ein konstruktives und vertrauensvolles Miteinander bemühen, wurde auch durch die Anwesenheit der rumänischen Generalkonsulin Janette Carabasu unterstrichen.
Für die passende stimmungsvolle Umrahmung sorgten die Original Banater Dorfmusikanten aus München und die Donauschwäbische Singgruppe Landshut. Ihren Ausklang fand die Kulturveranstaltung in den frühen Morgenstunden mit dem traditionellen Ball, bei dem die Band „Die Primtaler“ für das Schwingen der Tanzbeine sorgte.