Verlässlicher Partner: Bundesinnenminister Horst Seehofer veranlasst Bundeszentrale für Politische Bildung zu Änderungen

„Auf Bundesinnenminister Horst Seehofer ist einfach Verlass!“ Mit diesen Worten kommentierte Bayerns BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer dessen schnelle Reaktion auf sein Schreiben vom 2. März 2021, im Hinblick auf eine Publikation der Bundeszentrale für Politische Bildung (BpB). In „Falters Zeitgeschichte Nr. 1, Deutsche Geschichte 1914–1990“, wurde in der Zeitleiste die Zahl der deutschen Heimatvertriebenen mit 9,6 Millionen angegeben. Empört darüber zeigten sich Knauer und sein Hinweisgeber Peter Börner von der Bundesheimatgruppe Bunzlau aus Siegburg darüber, dass es durch einen Argumentationstrick der Bundeszentrale gelungen sei, mithilfe einer Aussage des Alliierten Kontrollrats vom Oktober 1946, die Zahl der deutschen Heimat vertriebenen herunterzusetzen. Auch kritisierten beide, dass in der englischen Version das Wort „Vertreibung“ nur verharmlosend übersetzt wurde. Den Vorgang griff schließlich Knauer auf, um den Bundesinnenminister im Rahmen seiner Dienstaufsicht um Abhilfe zu bitten. In seiner persönlich unterzeichneten Antwort bestätigte der frühere Bayerische Ministerpräsident bereits am 30. März, dass in der zeitgeschichtlichen Forschung davon ausgegangen werde, dass bis 1950 bis zu 14 Millionen Menschen als Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten und aus Osteuropa zu verzeichnen waren.

Um künftige Irritationen zu vermeiden, werde die Bundeszentrale für Politische Bildung in einer Neuauflage den Eintrag in beiden Sprachversionen ändern. Die Überarbeitung sehe sowohl eine unverzügliche Änderung der entsprechenden Stellen in dem dazugehörigen PDF auf der Webseite der BpB vor, als auch eine Neuauflage der Print-Version, die „so schnell wie möglich erscheinen soll“. In der Neuauflage (digital und Print) werde die BpB den Eintrag um folgenden Satz ergänzen: „Insgesamt wurden bis zu 14 Mio. Deutsche aus ihrer Heimat im Osten vertrieben“/„Altogether up to 14 Mio. German people were forced to leave their homes in the East.“ Die PrintVersion werde in der jetzigen Form mit sofortiger Wirkung zurückgezogen und erst nach der Überarbeitung in einer Neuauflage wieder vertrieben.

Der Einsatz des Bundesinnenministers sei, so Knauer, deshalb nicht hoch genug zu würdigen, weil sich nach Auffassung der Bundeszentrale „Die Zeitleiste 1914–1990 mit kompakten Erklärungen und bunten Illustrationen sich für den bilingualen Geschichtsunterricht eigne“.