Die Liebe verbindet: 68. St. Anna-Wallfahrt der Oberschlesier – Oppelns Bischofsvikar zelebriert in Altötting

Text/Foto: R. D.

Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ hieß Norbert Gröner von der Oberschlesischen Landsmannschaft, Kreisgruppe München, die zahlreichen Pilger und Fahnenabordnungen willkommen. Teilweise waren diese in den schönen Trachten Oberschlesiens aus nah und fern am 24. Juli in Altötting angereist, ihr Ziel war die 68. St. Anna-Wallfahrt der Oberschlesier. In der dortigen St. Anna-Basilika hätten viele schlesische Landsleute eine „neue Heimat im Glauben“ und einen Ersatz für den – für sie über Jahrzehnte nicht erreichbaren – Annaberg in Oberschlesien gefunden, stellte er in seiner Begrüßung fest. In großer Dankbarkeit werde diese Wallfahrt zur Mutter Anna und ihrer Tochter, der Gottesmutter Maria, als Zeugnis der Treue zum katholischen Glauben durchgeführt. Aus tief empfundener Verpflichtung zu seiner Heimat habe er gemeinsam mit der Ehrenvorsitzenden Gertrud Müller die Organisation der Wallfahrt übernommen.

Als Hauptzelebrant und Prediger überbrachte Bischofsvikar Pfarrer Dr. Peter Tarlinski, Seelsorger der Minderheiten in Oppeln, herzliche Grüße seiner in der „alten Heimat“ lebenden Landsleute. Er sah sich gedanklich mit dem Annaberg eng verbunden, da exakt zur gleichen Stunde auch dort zur Ehre der hl. Anna Gottesdienst gefeiert wurde. Der mit einer Pilgergruppe aus Gleiwitz angereiste Priester stellte in seiner Predigt heraus, dass „die Sehnsüchte für eine bessere Welt des Friedens, der Einheit und der Mitmenschlichkeit in den Herzen der Menschen vielfältig“ seien. Für Christen habe ein verantwortlicher Umgang mit der Umwelt als Schöpfung Gottes sowie das Wiedererwachen einer lebendigen Kirche Priorität. Die Oberschlesier, so der Bischofsvikar, seien „Glaubens- und Kirchenmenschen“. Glaube und christliche Gemeinschaft seien heute wichtiger und kostbarer denn je. Der Glaube kenne kein „Ich“ sondern nur ein „Wir“. Das mediale Zeitalter berge die Gefahr des Gefangenseins in einer virtuellen Welt, die entfremdet, einsam macht und manipuliert. Jesus und seine Kirche blieben aber der reelle Weg in die Zukunft.

Zur Freude der Pilger umrahmte der „Heimatchor Strottendorf“ (Ostroppa) feierlich die Vorabendmesse mit anschließender Lichterprozession und die Nachmittagsandacht am Sonntag vor dem Altöttinger Gnadenbild.