Neubeginn nach Corona: BdV-Bezirksverband gedachte Roman Seidl – Region Coburg soll neues Begegnungsformat erhalten

Der BdV-Bezirksverband Oberfranken gedachte kurz nach Pfingsten in würdiger Form seines, während des ersten Corona-Lockdowns 2020 verstorbenen, früheren Vorsitzenden Roman Seidl. Als Ort hatte man die Neustadter Kirche „Verklärung Christi“ ausgewählt, in die sich auch viele Familienmitglieder, Wegbegleiter und Angehörige der Pfarrgemeinde des Verstorbenen eingefunden hatten. Wegen der Infektionsschutzvorgaben war es seinerzeit nur wenigen Landsleuten und Freunden vergönnt, dem in Bergreichenstein im Böhmerwald geborenen Vorsitzenden das letzte Geleit zu geben.

In seinen Erinnerungsworten hob, stellvertretend für die oberfränkischen Kreis- und Ortsgruppen der Heimatvertriebenen, das sudetendeutsche Landesvorstandsmitglied, Frank Altrichter, den nimmermüden Einsatz Roman Seidls „im Interesse von Verständigung und der Achtung von Menschenrechten“ hervor. Als kleiner Bub aus dem Böhmerwald vertrieben, habe der Verstorbene durch seine ehrenamtliche Tätigkeit einen immensen Beitrag dafür geleistet, dass entwurzelte Landsleute in Neustadt und Umgebung neuen Mut und letztlich auch Fuß gefasst hätten. „Roman Seidl lebte täglich den Dienst am Nächsten vor“, so Altrichter. Dabei hätte ihm sein christlicher Glauben, der sich auch in seiner Tätigkeit als Mesner in der Kirche St. Ottilia ausdrückte, den stärksten Halt gegeben.

In Neustadt bei Coburg wird es auch in Zukunft „ein organisiertes Begegnungsformat für die Vertriebenen“ geben. Dieses Stimmungsbild nahm die stellvertretende oberfränkische BDV-Bezirksobfrau, Margarete Michel, bei der anschließenden Begegnung im Pfarrzentrum „Am Moos“ erfreut zur Kenntnis. In Form regelmäßiger Stammtische soll nach Pandemie und dem Ableben des Ortsobmanns die „lebendige Gemeinschaft“ weiterbestehen. Zufrieden zeigte sich Michel auch mit der Teilnahme ihrer oberfränkischen Landsleute am „Sudetendeutschen Tag“, der über Pfingsten in Hof stattfand. Für die „Vertiefung der Beziehungen nach Osten“ sei der oberfränkische Veranstaltungsort in direkter Grenznähe ein „wirklicher Glücksfall“ gewesen. Das Miteinander von Teilnehmern aus den alten und neuen Bundesländern sowie den Besuchern aus der Tschechischen Republik sei so eng wie noch nie zuvor gewesen. Nach ihrem Eindruck sei „der weiteren Verständigung auf Basis von historischer Wirklichkeit und Gerechtigkeit“ zusätzlicher Schwung verliehen worden.

Mit der Vertriebenenwallfahrt am Sonntag, den 4. September, nach Gößweinstein, einer Museumsfahrt der Sudetendeutschen Landsmannschaft und dem „Tag der Heimat“ am Samstag, 15. Oktober, in Bayreuth hat sich der BdV im Regierungsbezirk viel vorgenommen.

Große Anteilnahme von Familienmitgliedern, Freunden und Führungsmitglieder der Kirchengemeinde am Ableben von BdV-Bezirksvorsitzenden Roman Seidl. Text: F. A./Foto: M. M.